Mindeststandard für den Nachtdienst

Vorgeschrieben in den Heimgesetzen der Länder ist  die Anwesenheit mindestens einer Pflegefachkraft, auch in der Nacht.  Einige Heimgesetze schränken diese Vorgabe  mit dem Zusatz ein,  dass es unter Umständen ausreicht, wenn die Fachkraft bei Bedarf gerufen werden kann.  Angaben zum Verhältnis  Pflegekraft zur Anzahl der Bewohner, sucht man hingegen vergeblich.    Baden-Württemberg sieht nach einem Gerichtsurteil,  als Mindestforderung für den Nachtdienst, einen Personalschlüssel von 1:50 vor.   Auch in NRW geht die Rechtsprechung davon aus, dass mindestens eine Pflegefachkraft (nicht Pflegekraft) für jeweils 50 Bewohnerinnen und Bewohner im Nachtdienst erforderlich ist (Urteil des OVG NRW vom 03.07.2009-12 A 2630/70)   Dieser entspricht dem ungeschriebenen Standard, wie wir ihn bundeweit derzeit feststellen.  Von wenigen Ausnahmen abgesehen.    Dass eine Pflegekraft unmöglich in der Lage sein kann, den individuellen Anforderungen von 50 pflegebedürftigen, alten, überwiegend demenziell veränderten Menschen gerecht zu werden, versteht sich eigentlich von selbst.  Näheres zu den Ursachen dieser systembedingte Unterbesetzung finden Sie an anderen Stellen dieser Seite.
Langfristig fordern wir eine Besetzung der Nachtdienste, die sich am Hilfebedarf orientiert.  Da es unverantwortlich wäre, darauf zu warten, bis genaue Zeitwerte und Bedarfe erforscht sind,  fordern wir die Einführung folgender Sicherheitsstandards als  Soforthilfe:

Stationäre Einrichtungen der Altenhilfe mit durchschnittlichen Anforderungen (Demenzrate unter 60 Prozent, keine Intensivpflegebedürftigen, keine Wachkomapatienten, etc.) 

Mindestpersonalschlüssel  1: 30

  • Einrichtungen  bis 60 Bewohner:  eine Pflegefachkraft plus eine erfahrende Hilfskraft
  • Einrichtungen ab 60 bis 90 Bewohner:  zwei Pflegefachkräfte plus eine erfahrene Hilfskraft
  • Einrichtungen ab 90 bis 120 Bewohner: drei  Fachkräfte plus eine erfahrene Hilfskraft     usw.

Spezialeinrichtungen für Menschen mit Demenz  sowie  Heimen oder Wohnbereiche mit einer Demenzrate von über 60%   

Mindestpersonalschlüssel  1: 20 

  • Einrichtungen bis 40 Bewohner:  eine Pflegefachkraft plus eine erfahrene Hilfskraft
  • Einrichtungen ab 40 bis 60 Bewohner:  zwei Pflegefachkräfte plus eine erfahrene Hilfskraft usw.

Pflege-WG / Demenz-WG  bis 12 Bewohner 
Auch in ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige  muss die nächtliche Sicherheit und Versorgung durch einen aktiven Nachtdienst  abgedeckt sein.  Zusätzlich ist ein Hintergrunddienst zu organisieren.   Je nach den Anforderungen kann hier eine Pflegehilfskraft mit mind. einjähriger Ausbildung eingesetzt werden,  sofern diese die Bewohner kennt und mit den Aufgaben vertraut ist.   In solchen Fällen muss jedoch immer  eine Pflegefachkraft Hintergrunddienst haben, die bei Bedarf telefonischen Rat geben  oder zur Unterstützung herbeigerufen  werden kann.

Kein Einzel-Nachtdienst!
Auch in Einrichtungen unter 30 Bewohnern darf keine Pflegekraft im Nachtdienst alleine gelassen werden!  Das ist unverantwortlich, schon deshalb, weil es immer Situationen geben kann, die nur mit Unterstützung einer zweiten Kraft sicher gehandhabt werden können. Bei einem Einzelnachtdienst werden Bewohner wie auch die Pflegekraft einem hohen Risiko ausgesetzt.  Beispielsweise könnte sich die einzige Pflegekraft beim  Heben eines Bewohners einen Bandscheibenvorfall zu ziehen oder aus anderen Gründen unfähig sein,  Hilfe herbei zu rufen.  In solchen Fällen wären nicht nur die Bewohner für den Rest der Nacht schutzlos auf sich gestellt.  Arbeitsunfälle dieser Art kann sich eigentlich heute keiner mehr leisten. Pflege ist Schwerstarbeit, weshalb  jede Fachkraft mit geschädigter  Wirbelsäule für die direkte Pflegearbeit ausfällt und umschulen darf.

Die geforderte  Erhöhung der Nachtdienstbesetzung darf nicht zu Lasten der Tagdienstbesetzung gehen!
Für den Tagdienst fordern wir ebenfalls eine  Personalmindestbesetzung pro Dienstzeit und verweisen nochmals auf  dieses Positionspapier

Es darf nicht länger hingenommen werden,

  • dass hilfebedürftige Menschen durch Neuroleptika, Sedativa und andere Mittel in eine noch hilflosere Lage hineintherapiert werden, weil menschliche Begleitung zu teuer erscheint,
  • dass sterbende Menschen alleine gelassen sind, vor allem in der Nacht,
  • dass Heimbewohner  von Abends um 7 bis morgens um 7 gezwungen sind in ihren Betten zu bleiben, weil die Personalausstattung im Nachtdienst keine Zeit für menschliche Begleitung und Beschäftigung lässt,
  • dass Heimbewohner in der Nacht oft sehr lange auf Hilfe warten müssen und  Gefahren ausgesetzt sind, weil das Personal nicht reicht um wichtige Sicherheitsvorschriften einhalten zu können,
  • dass Pflegekräfte im Nachtdienst komplett auf sich alleine gestellt sind und den Rettungsdienst oder die Polizei rufen müssen, wenn sie mit einer Situation alleine nicht klar kommen.
  • dass Pflegefachkräften im Nachtdienst eine  Verantwortung aufgebürdet wird, die sie  gar nicht tragen können.

 

Machen Sie mit. Engagieren Sie sich gemeinsam mit uns für menschenwürdige Pflege  und organisieren Sie sich hier:

https://pflegeethik.zusammenhandeln.org

 


 

33 Kommentare

  1. Es kommt immer darauf an, wie man Verantwortung definiert. Das fängt schon damit an, dass die Bewohner medikamentös so eingestellt werden, dass sie möglichst wenig Arbeit machen, damit eben nur eine Nachtwache für 50 BW eingesetzt werden kann.

  2. Also ganz ehrlich Leute. Ich arbeite seit vielen, vielen Jahren als PFK im Nachtdienst und kenne unterschiedliche Einrichtungen, Konstellationen und Strukturen. Es ist zwar grundsätzlich richtig, dass es im ND immer zu Situationen kommen, die nicht alleine handlebar sind aber das kam in meiner Geschichte sehr selten vor und dann ruft man eben den RTW, die Feuerwehr, die Polizei. Ich pflegte schon an die 50 Bewohner in kleineren Einrichtung komplett alleine und hab nebenbei noch Wäsche gewaschen und küchen geputzt. auf der anderen Seite hatte ich auch Nachtdienste für 30 Bewohner zu zweit und ich sage euch es ist ultra langweilig, selbst bei 50 Bewohnern ist es langweilig zu zweit zu arbeiten. wobei es natürlich immer auf die Bewohner ankommt und wie wir alle wissen kann sich der Pflegebedarf täglich ändern. lange Rede kurzer Sinn ich habe kein Problem damit alleine zu arbeiten und finde die Verantwortung nicht zu groß.

  3. hallöchen. ich habe mal eine Frage. ich habe seit Februar ein Tarifvertrag. ich habe im Schnitt 22 Bewohner. ich arbeite dort als dauernachtwache. der Dienst beginnt 19:45-06:15 Uhr. Nachtzuschlag wird von 21-6 Uhr gezahlt mit 20% dann wird mir 1 Stunde abgezogen. es wird mir also nur 8 Stunden nachtzuschlag gezahlt. ich arbeite alleine dort und habe eigentlich keine Pause. ist das rechtens?

  4. Ich bin examinierte Altenpflegerin. E-Mails, Briefe, Gespräche, Überlastungsanzeigen, alles ohne Änderung oder GERINGSTER Verbesserung.
    Ich bin 56 Jahre und nun gebe ich auf. Den Glauben an irgendwelche Verbesserungen habe ich aufgegeben. Das Gefasel der Politiker seit Jahrzehnten hängt mir zum Hals raus. Es passiert nichts. Es sind doch schon die Arbeitszeitgesetze, 12 Tage am Stück, alles erlaubt, 48h frei und weiter. Bezugspflege> wunderbares Wort. Ich opfere mein bisschen Freizeit, um meinen BW zuhören zu können. Staub wischen und Badezimmer reinigen ist da wichtiger, neben Medikamenten stellen, verabreichen, dokumentieren, dokumentieren und dokumentieren. Ach ja und bei 10ml Lactulose Arzt anrufen, geht nicht ran, Fax schreiben, Rückantwort bei Glück 2 Tage später. Ein Irrsinn…..
    Aber im Notfall liegt alles auf meiner Schulter. Man funktioniert einfach, aber ich dachte oft, hoffentlich nicht noch ein Notfall, weil man immer als Fachkraft allein steht. Die Verantwortung ist enorm hoch. Das interessiert aber keinen.
    Ich hoffe nur, ich muss mal nicht in ein Pflegeheim. Einmal wechsele (war aber viele Jahre im derzeitigen Pflegeheim) ich jetzt noch in eine völlig andere Einrichtung.
    Ich wünsche euch allen viel Glück, Mut und verständnisvolle Vorgesetzte.

  5. Hallo vstoesser,
    Los werden wohl nicht, den Mist macht keiner mit!
    Eine neue Kollegin ist nach der zweiten Nacht gegangen.
    Auch ich werde nicht mehr lange bleiben, denn der Arbeitgeber experimentiert mir zuviel!

  6. Womit begründet Ihr Arbeitgeber, diese Regelung? Will er Sie als Nachtwache los werden? Oder weiß er, dass Sie alles mit sich machen lassen?

  7. Liebe Kollege(innen),
    Ich habe eine Frage, eure Meinung…..
    Ich arbeite als Pflegekraft in der Nacht mit 33 dementen Bewohner allein.

    Falls ich krank werden sollte, werden mir 4 Stunden bezahlt.

    Habe ich Urlaub gehe ich massiv ins Minus, jetziger Stand minus 58 Stunden.

    Anstatt 9 Stunden Nachtwache soll ich immer 10 Stunden arbeiten, jedes Mal.

    Pause allein…… 45 Minuten werden mir abgezogen.

    Ich bitte um eine Antwort, danje

  8. Arbeitskräfte die schon über 15 Jahre mit psychisch Kranken und/oder in der Sucht Arbeiten werden wenn sie nicht Studiert haben nicht als Fachkraft anerkannt, trotz diverser Schulungen, aber bei Nachtdiensten sollen sie mit eine Schlafbereitschaft über Nacht alleine Arbeiten und das natürlich zum Gehalt von “ nicht Fachkraft“ ..

  9. Auch ich muss mich zu den ganzen Kommentaren mal äußern. Ich arbeite auf einer Wachkomastation mit 15 Patienten. Auch ich bin Nachts allein.Bew.an Atmungsgeräten,Überwachungsgeräten (Sauerstoff, Sättigung) alle 2 stunden Lagern alles das interessiert niemanden. Abgezeichnet am Morgen wird für 1Mitarbeiter, abgerechnet wird für 2
    Es soll mir niemand erzählen es gibt keine Korruptionen in der Pflege.

  10. Habe im Nachtdienst 52 Bewohner 90%davon sind dement.Schlimmer für mich ist allerdings das ich seit Monaten eine PFK zugeteilt bekomme, die entweder wenig Deutsch bzw. gar kein Deutsch spricht. In Notfällen stehe ich allein da und niemand interessiert es. Ich habe gekündigt, kann das nicht mehr mir selbst vereinbaren und auch da werden einem Steine in den Weg gelegt wo es nur geht .

  11. Hauptsache die Bewohner und Mitarbeiter sind alle geimpft, gegen eine unsichtbare und zum Monster aufgebauschte Gefahr. Mehr interessiert aktuell nicht.

  12. Also, ich bin alleine in der Nachtschicht für 30 Bewohner mit unterschiedlichen Diagnosen und kritisiere es seit Jahren, das man alleine gelassen wird in der Schicht. Es gab so oft Situation wo man eine zweite Pflegekraft gebraucht hätte. Ich finde es auch unverantwortlich!!! Was ist wenn mir als Pflegekraft nachts was ernstes mal was passiert.
    Und zum andern, wie kann ich Meine gesetzliche Pause machen???

  13. Wahnsinn! Ich würde hier die Verantwortung ablehnen. Denn am Ende, wenn etwas passiert, müssen Sie als Fachkraft sich fragen lassen, warum Sie – trotz der Ihnen bekannten, hohen Risiken, unter diesen Bedingungen gearbeitet haben.

  14. ich arbeite in der Sucht Reha, dort sind wir am WE jede Schicht alleine für 145 Patienten, Werktags im SD und ND alleine. wir machen viel Papierkram, Blutabnahmen, Alcotest, Drogentest , Medikamente richten + verteilen, Bearbeiten Rückfälle und Notfälle allein, der Dienstarzt hat nur telefonisch Dienst, also man muss alleine handeln und versiert sein

  15. Man muss ja auch mal bedenken, was ist wenn die Pflegekraft stürzt oder selbst akut Krank (zb Herzinfakt oder ähnliches bekommt) wer hilft ? wenn sie Pech hat wird sie erst mi Frühdienst tot oder Lebendig gefunden.

  16. Ich bin mit 58 Bewohnern alleine in der Nacht.
    Auf Nachfrage bei der Heimleitung kam nur dass es mindestens 60 Bewohner sein müssen um eine Hilfskraft zu bekommen.

  17. Es muss endlich dafür gesorgt werden dass es nur eine Gewerkschaft für alle Pflegeberufe gibt. Wohlfahrtsverband, Caritas, Diakonie, Malteser, Rotes Kreuz, unzählige Verbände wo jeder für sich was bewirken will und uns in diese Misere geführt haben. Aus allen Verbänden eine Organisation gründen, so wie IG Metall, deren langer Arm bis in die Leiharbeit reicht und für klare Verhältnisse sorgt.

  18. Es ist wahnsinnig das gesamte System und jedes Bundesland hat seine eigenen Regelungen. Ich arbeite der Zeit in einem kleinen Heim mit insgesamt 90 Bewohnern. Davon sind der Zeit 86 da, da wir freie Betten haben. Für diese 86 Bewohner wovon 35 Demenz haben sind wir in der Nacht nur zu zweit. Ein Helfer und eine Fachkraft. Ich finde dies viel zu wenig da unsere Bewohner Keime haben (MRSA, 3MRGN usw.)und teils auch sehr herausforderndes Verhalten zeigen.

  19. Vielen Dank für diesen informativen Beitrag zum Thema Mindeststandards für den Nachtdienst in der Pflege. Es ist ein wichtiger Punkt, dass in der Nacht mindestens eine Pflegekraft anwesend sein muss, um den Patienten im Notfall helfen zu können.

  20. 44 Bew. alleine betreut plus 13 heimbezogene Wohnungen. Es ging körperlich nicht mehr mit 55 Jahren. Jetzt gewechselt 32 Bew. auf 2 Stockwerken,aber nebenher hauswirschaftliche Arbeiten: Wäsche verteilen und Aufräumen,Tische decken Schränke ausputzen und und…na toll vom Regen in die …. In Rente gehen geht nicht – kann von Rente nicht leben. Urlaub gemacht? 1 Woche Teneriffa im Jahr 2000. Herr Minister Spahn führt tolle Reden, das wars dann auch…. S.F

  21. Ich finde, dass dieser Personalschlüssel immer noch sehr niedrig ist. Im Pflegeheim, in dem meine Tante arbeitet, hat man sich freiwillig ein Zeil von dreißig zu eins gesetzt. Dass das eingehalten wird, wird mithilfe einer Dienstplan-Software für den Pflegebereich sichergestellt.

  22. Ihr Arbeitgeber kann diese Regelung nur umsetzen, weil und solange die Nachtwachen das hinnehmen. Als Pflegefachkraft haben Sie heute beste Möglichkeiten Arbeitsbedinungen einzufordern. 10 Nächte am Stück, wer das mit sich machen lässt, dem ist nicht zu helfen.

  23. Bin Dauernachtwache seit 25 Jahren haben immer 7 Tage Nacht und 7 Tage frei gehabt, jetzt neuer Betreiber und plötzlich müssen wir bis zu 10 Nächte hintereinander wachen. Laut Arbeitgeber wäre das normal. Naja was soll ich sagen, die Krankheitsrate steigt.

  24. Liebe Leser,

    Ich bin männlich 43 Jahre alt, nicht verheiratet und keine Kinder. Verheiratet bin ich mehr mit meinem Beruf als examinierte Pflegefachkraft und meine Kinder sind Eure Eltern.

    Mein Dienst Beginnt um 21:15 Uhr und endet um 6:15 Uhr.
    Ich bekomme jede Nacht 30min. Pause abgezogen. Kein Lohn + Zuschlag für 30 min. Aber die Station verlassen darf och auch nicht.

    Umkleidezeit wird nicht vergütet. Es wird verlangt von Haus aus, dass man seine gestellte DienstKleidung in seiner Freizeit an-/auszieht.
    Dienstbeginn bedeutet umzezogen auf Station.

    Ich bin Dauernachtwache seit einem Jahr beim Unternehmen Dussmann Gruppe mit Sitz in Berlin. Die Altenheime werden unter dem Namen KURSANA geführt.

    Unser Altenheim hat insgesamt ca. 126 Bewohner auf 3 Etagen.

    1. Etage 24 Plätze
    Demenzstation
    2. Etage 49 Plätze
    Pflegebedürftige Station
    3. Etage 49 Plätze
    Fitte Bewohner mit Psychosen

    Im Nachtdienst arbeiten auf jeder Station mit 49 Bewohner je „nur“ 1 Pflegefachkraft und auf der Demenzstation nur 1 Pflegehelfer.

    Ich für meinen Teil arbeite alleine im Nachtdienst für 49 Bewohner.
    Von diesen 49 sind 14 schwerstpflegebedürftige, können nicht reden, liegen wie 50kg Kartoffelsäcke im Bett und müssen von einer Pflekraft im 2-3 Stunden Rhythmus links/rechts gelagert und gewickelt werden, trinken und spätMahlzeit angerichtet werden.

    Eigentlich sind für die Lagerung 2 Pflegekrafte vorgesehen laut pflefeplanung. Soviel zur Theorie, stattdessen soll eine Pflegekrafte alleine alles machen, aber im Leistungsnachweis bei den Lagerungen zwei unterschiedliche Namenskürzel verwenden, sodass es den Anschein hätte die Lagerung wäre von zwei Durchgeführt werden.

    Aber nicht mit mir! Das ist Urkundenfälschung mache ich nicht, und sage auch das ich es nicht mache. Mache mir damir bei Kollegen, Wohnbereichsleitung und Pflegefienstleitung keine Freunde.

    Von diesen 14 Bewohnern sind 2 Palliativ zu Betreuen. Leider habe ich keine Zeit zu diesen zu kommen ausser zu den Lagerungs- zeiten.

    Von diesen 14 Bewohner haben 8 Bewohner einen ansteckenden Keim, auch MRSA genannt. Hier muss ich mich besonders Schützen. Die Pflege dauert sehr lange.

    Und weitere 2 dieser 14 Bewohner haben einen anderen Keim „Clostridien“ im Stuhlgang. Besonderer Schutz erforderlich. Bis zu 20min. Versorgung alleine.

    Die anderen 35 Bewohner brauchen auch Hilfe und melden sich über die Klingelanlage. Wenn ich gerade bei den Bewohner mit Keimen bin, kann es schonmal 20min. Dauern bis ich kommen kann.

    Ich einer Nacht muss ich 3 Kontrollgange durchführen. Sollte nur ein Notfall eintreten bin ich ca. 1 Stunde nur mit einem Bewohner beschäftigt. Die anderen 48 sind unbeobachtet.

    Von der Pflegefienstleitung muss ich mir anhören dass bis zu 2 Notfälle alle im Nachtdienst zu schaffen sind. Ich muss dazu anmerken, dass Pflegefienstleitung einen 6-14 Uhr Job hat und von der Pflege suf meiner Station nichts Weiss, aber grosse Reden schwingt.

    Ich habe viele Überlastungsanzeigen geschrieben wegen der vielen Arbeit. Aber Ändern wird sich etwas, es sei denn der Gesetzgeber ändert die Gesetzte.

    Ich habe natürlich nicht weitere Aufgaben im Nachtdienst.

    Jede Nacht noch Nebenbei die Tabletten für 2 Tage umtopfen, MedikamentenBestellung, Ablage des Tagdienstes durchführen, Desinfektion von Rollstühlen, Stationszimmer reinigen, Abwurfwagen in die Flure stellen, Desonfektionslösung für Pflege und Küche täglich ansetzten, BTM kontrollieren, Eingang auf/zuschliessen.

    Sollte ich nachts stürzen oder mich verletzen. Mir hilft keiner.

  25. Nachtrag : der „theoretischen Zustimmung“ einer zusätzlichen Pflegekraft sind leider KEINE Taten gefolgt.Frau Schäfer(PDL) hat sich zwar auch “ theoretisch “ in den Personalschlüssel mit eingerechnet ( Telefonnummer)Bei Bedarf war Sie jedoch nicht greifbar. So kann man natürlich auch tricksen.
    Alleine schon aus diesem Grunde dreht sich das Personalkarussell beim ASB, zu Lasten der zu Pflegenden, munter weiter.

    Hans Christoph
    ehemaliger ASB Kreisvorsitzender

  26. Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml hat diese Problematik, erläutert durch den Pflege Selbsthilfeverband e.V., erkannt. Sie hat empfohlen den Personalschlüssel anzuheben. Die
    Betreiber von Pflegeheime haben dies zum Anlass genommen statistisch, und durch Zahlenspielereien, den Anschein zu erwecken personell habe es Verbesserungen gegeben. Im Gegenteil. Mein Eindruck: Die Personaldecke,gerade im Nachtdienst wird geschönt. Von einer Pflegekraft erfuhr ich zum Beispiel, dass auf dem Nachtwachenplan angegebene examinierte Fachkräfte, tatsächlich NUR telefonisch zur Verfügung stehen. Dies erfüllt den Tatbestand der Täuschung?

  27. Ich habe in einer Senioren WG im Tagdienst gearbeitet, 9 Personen da waren schwer kranke Menschen, es gab keinen Nachtdienst.

  28. mit Interesse habe ich die Kommentare zu dem höchst brisanten Thema
    gelesen. Meine Erfahrungen , OHNE vulgäre Ausdrücke, wie folgt :
    Wenn hoch qualifizierte Pflegekräfte ( Nachtdienste) mit breiter Erfahrung, kompetent und korrekt gegenüber den jeweilig Verantwortlichen von Seniorenzentren auftreten können Verbesserungen
    für die zu Pflegenden wie für das hoch qualifizierte Pflegepersonal erreicht werden. Ein Paradebeispiel ist das vom ASB Kreisverband Bad Windsheim geführte Seniorenzentrum “ Lichtblick “ ein wahrer Lichtblick. Die Leiterin des Seniorenzentrums Frau Veith hat in Kenntnis der Problematik einer zusätzlichen Pflegekraft ad hoc zugestimmt. Solche Verbesserungen sind bei vertrauensvoller Zusammenarbeit unbürokratisch möglich.
    Warum sollten solche personellen Verbesserungen nicht auch in anderen Pflegeeinrichtungen Bayerns möglich sein !!!!

  29. Hmmmm das wäre natürlich schön ein Traum wenn wir, ich und meine Kolegin noch eine Person in der Nacht hätten, bei insgesammt 99 Bewohner, wo ich eigentlich 53 Bewohner habe und meine Examinierte Kolegin 46. Egal wie,normalerweise sollten bei uns 3 Pflegekräfte in der Nacht sein und wir sind bloß zu zweit. Ich Pflegehelferin und eine Examinierte meine Kolegin. Einmal war so das ich alleine ganze Woche wo Magendarm Virus war schaffen musste und das hat niemandem interessiert ob ich klar komme ich MUSSTE!!!und es ist nicht nur einziges Pflagaheim wo so etwas zugelassen wird sind viele aber wem interessiert das, das wird nie Kontroliert und sollte jemand so etwas auch Kontrolieren und sollten Arbeitgeber dafür strafen Zahlen das Pflegekräfte ausgenutzt werden!!!??? Scheiss egal sind dumme Pflegekräfte die alles machen werden Job zu behalten toll!!!Alleine aushalten 10 Stunden pro Schicht ist sehr viel wir dürfen nicht mal 15 Minuten mal kurz schlafen auf keinen fal wir müssen 3 Kontrolgänge machen ob alles ok ist inzwischen sind Menschen die sich noch ständig wegen nichts melden wir müssen klaren Kopf die ganze Nacht haben es sind manchmal auf Notfäle inzwischen interessiert das jemand nein scheiss dreck!!!

  30. Sehr geehrter Herr Dümpelmann,

    wie recht Sie haben! Arme Gesellschaft – so ist es! Unser reiches Deutschland stellt sich ein Zeugnis für Menschlichkeit und Wertschätzung aus, welches nach unten (und damit meine ich die schlechteste Skala bis ungenügend) kaum noch überbietbar ist.
    Allerdings kommt mehr und mehr Bewegung in dieses Thema – immer mehr Menschen stehen gegen dieses korrupte System auf.
    Politiker UND all diejenigen, die die Verantwortung für diese „Pflege“ auf niedrigstem Niveau tragen, sollten sich schon mal warm anziehen – bekanntlich geht der Krug so lange zu Wasser bis der Henkel bricht. Und der Henkel der Pflege hat schon unübersehbare, tiefe Risse!

  31. Man kann die Einstellung von Heimbetreibern und Leitern nicht verstehen, wie sie Gewinnmaxierung betreiben. Die pflegebedürftigen Menschen sind kein Produkt, keine Ware, wo es gilt, mit geringstem Aufwand viel zu erreichen. Der Mensch lässt sich nicht in seinem Verhalten einer Norm oder Regel anpassen. Noch sind wir Individen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnissen. Dies ist bei pflegebdürftigen Menschen nicht anders.

    Der Pflegeberuf ist ohne Frage kein leichter. Aber die dort beschäftigten haben auch eine Verantwortung. Sie müssen sich gegen Vorgaben, die mit der Menschenwürde der zu Pflegenden nicht Einklang zu bringen sind, wehren. Große Einrichtungen haben Betriebsräte, Personal ist z. T. in Gewerkschaften organisiert. Ich finde, sie haben auch die Pflicht, Druck zu machen, damit an das „Produkt“ Mensch auch hohe Maßstäbe gestellt werden. Wäre der zu Pflegenden ein Auto, würden sie höchste Qualität fordern zur Sicherung der Arbeitsplätze. Für zu Pflegende benötigt man diesen Druck nicht. Zuwachs kommt automatisch, Mängelstatistik gib es keine und da das „Produkt“ die „Haltbarkeit“ eh überschritten und sich auch nicht wehren kann, besteht wohl die Auffassung, dass bis zur „Entsorgung“ der geringste Aufwand ausreichend ist.

    Schöne neue Welt, arme Gesellschaft, die so mit Menschen umgeht.

1 Trackback / Pingback

  1. Hochwasser und Flutkatastrophe - was ist mit Menschen mit Behinderungen ? ⋆ Wheelymum

Schreibe einen Kommentar zu Herbert Dümpelmann

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*